Im Unterschied zum Gemeinen Holzbock findet man die Igelzecke nicht auf der bodennahen Vegetation oder in der Laubstreu. Die Igelzecke führt – wie übrigens nicht wenige Zeckenarten – ein recht verborgenes Dasein. Sie hält sich überwiegend im Bau ihrer Wirte auf; das sind zumeist räuberisch lebende Tiere wie z.B. Fuchs, Hermelin, Iltis, Wiesel und Igel. Dort wartet sie auch auf den nächsten Wirt. Sie fällt uns vor allem dann auf, wenn sie unsere Katzen oder Hunde befallen hat, die ja auch zu den Fleisch fressenden Tieren (Carnivora) gehören.
Igelzecke (Ixodes hexagonus)
Igelzecke – Steckbrief
- Zoologischer Name: Ixodes hexagonus
- Familie: Schildzecken (Ixodidae)
- Vorkommen: Vermutlich in ganz Deutschland
- Besonderheiten: Lebt verborgen in den Bauten oder Gängen ihrer Wirte
- Sticht den Menschen? Selten
- Überträger von Krankheitserregern? Überträgt Borrelien und FSME-Virus
© Zecken-Radar.de
Igelzecke: Vorkommen in Deutschland und Europa
Diese auf fleischfressende Tiere spezialisierte Zeckenart kommt zwar in allen Teilen Deutschlands vor (sogar bis in Höhen von ca. 1.500 Metern), sie ist aber nicht flächendeckend verbreitet. Ihr Vorkommen beschränkt sich überwiegend auf die Nest- oder Schlafplätze ihres Hauptwirts, des Igels, und ihrer unmittelbaren Umgebung. Neben Deutschland ist die Igelzecke in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet – von Nordwestafrika bis zum südlichen Skandinavien. Im Osten reicht ihre Verbreitung bis zum Balkan.
Jahreszeitliches Auftreten in Deutschland (Aktivität)
Igelzecken sind von März bis November aktiv – mit einem Schwerpunkt im Frühjahr und Herbst.
Typische Standorte
Igelzecken leben dort, wo ihre Wirte zu finden sind. Zu den typischen Standorten zählen Wälder, Parks und Gartenlandschaften. Die Igelzecke kann sich also unter Umständen in der Nähe von Menschen aufhalten.
Wo halten sich aktive (wirtssuchende) Zecken auf?
Igelzecken, die auf der Suche nach einem Wirt sind, halten sich in den Bauten und Behausungen ihrer Wirte auf.
Zeckenatlas Igelzecke
Laut dem Zeckenatlas Deutschlands ist die Igelzecke weit verbreitet: 163 Fundorte verteilen sich auf 15 Bundesländer. Nur für den Stadtstaat Bremen ist kein Fund der Igelzecke dokumentiert. Wichtig: Beim Zeckenatlas handelt es sich lediglich um publizierte Fundorte im Zuge durchgeführter Studien – Igelzecken können prinzipiell in ganz Deutschland vorkommen.
Igelzecke: Biologie
Die Igelzecke hat optisch Ähnlichkeit mit dem Gemeinen Holzbock – sie ist aber etwas größer. Festgesaugte Igelzecken sind mitunter auch hell gefärbt oder sogar weißlich. Weibchen und Männchen der Igelzecke bringen es vor einer Blutmahlzeit auf 3,5 – 4 mm, Nymphen auf etwa 1,2 – 1,4 mm und Larven auf etwas unter einem Millimeter. Zu den bevorzugten Wirten der Igelzecke gehören für alle Entwicklungsstadien Fleisch fressende Tiere wie Füchse, Igel, Wiesel, Iltis und Hermeline.
Typische und besondere Eigenschaften
Igelzecken verbringen die Zeiten zwischen ihren Blutmahlzeiten in den Bauten und Behausungen ihrer Wirte. Nach eigenen Befunden können Igelzecken sehr lange hungern – Larven bis zu fünf Jahren. Insgesamt ist die Biologie der Igelzecke jedoch noch wenig erforscht.
Wird der Mensch gestochen?
Menschen werden in der Regel nur sehr selten von Igelzecken gestochen.
Werden Nutztiere oder Haustiere gestochen?
Nutztiere werden von der Igelzecke in der Regel nicht gestochen. Anders sieht es bei Haustieren aus: Hunde und Katzen werden durchaus von Igelzecken befallen – vorwiegend von allen Blut saugenden Entwicklungsstadien (Larve, Nymphe, erwachsene Zecke).
Infektionen: Übertragung von Krankheitserregern in Mitteleuropa durch die Igelzecke
Auf Haustiere – Hund:
- Die Igelzecke kann grundsätzlich Erreger der Lyme-Borreliose und auch das FSME-Virus übertragen. Wie häufig das vorkommt, ist aber unklar.
Auf den Menschen:
- dürfte sich auf Ausnahmen beschränken
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