Zeckenschutz für Katzen

Bei Temperaturen über sechs Grad werden Zecken aktiv. Das gilt mittlerweile fast ganzjährig, da relativ warme Phasen auch im Herbst oder Spätwinter auftreten können. Besonders freilaufende Katzen laufen Gefahr, sich auf ihren Streifzügen durch Büsche, Wald und Wiesen Zecken einzufangen. Die blutsaugenden Parasiten können unterschiedliche Krankheiten auf Katzen übertragen. Um die eigene Katze vor Zeckenkontakten im Freien zu schützen, lautet das erste Gebot für Katzenhalter: war die Katze draußen, ist es wichtig, das Fell der Katze sorgfältig nach Zecken abzusuchen und diese zu entfernen. Da man dabei nicht immer alle Zecken findet, gibt es verschiedene Mittel zur Zeckenabwehr bzw. zur Vermeidung der Übertragung bestimmter Krankheitserreger, wenn die Katze doch von einer Zecke gestochen wird.

Zeckenschutz für die Katze schützt auch den Halter

Die vorbeugenden Maßnahmen dienen nicht nur der Katzengesundheit, sondern auch der Gesundheit der Tierbesitzer. Studien haben gezeigt, dass Katzen auch Zecken ins Haus einschleppen können, die – wenn sich noch nicht an der Katze festgesogen haben und noch auf dem Haustier herumkrabbeln – dann eventuell Menschen im Haushalt befallen können.1

Risiko-Check: Die Haltungsbedingungen bestimmen das Zeckenrisiko2

Hauskatzen, die einen sehr eingeschränkten oder gar keinen Zugang ins Freie und auch keinen Kontakt zu anderen Katzen haben, besitzen kein Zeckenrisiko, da sie nicht mit Zecken in Kontakt kommen können; deshalb ist für Hauskatzen eine Zeckenprophylaxe nicht notwendig.

Anders sieht es bei Freigänger-Katzen aus, die regelmäßig im Freien unterwegs sind und dort auch Kontakt zu anderen Tieren haben. Unabhängig davon, ob eine freilaufende Katze in ländlicheren Regionen oder am Stadtrand durch Feld, Wald und Wiese streifet oder in der Stadt in den umliegenden Gärten oder dem nächsten Park unterwegs ist: Hier lauern Zecken, weshalb Freigänger ein erhöhtes Zeckenrisiko tragen. Für die Zeckenschutz-Maßnahmen für Freigänger-Katzen gilt: Die Katze nach jedem Aufenthalt im Freien sorgfältig nach Zecken absuchen und sowohl noch krabbelnde als auch bereits festgesogene Zecken entfernen; danach die Katze mit einem Zeckenschutz-Präparat behandeln, dass eventuell nicht gefundene Zecken tötet und weiteren Zeckenbefall beim nächsten Auslauf im Freien verhindert oder stark einschränkt. Da sich nie genau sagen lässt, wo eine Freigänger-Katze auf ihren Ausflügen unterwegs ist, sind Katzenhalter auf der sicheren Seite, wenn sie vorbeugend ein Zeckenschutz-Präparat über die gesamte Zeckensaison anwenden. Leben die Katzen in Haushalten mit mehreren Tieren, in Tierheimen oder in Zuchten, sind die Haustiere einem hohen, anhaltenden Zeckenrisiko ausgesetzt. In diesem Fall empfehlen Veterinärmediziner, die Katze ganzjährig mit einem Präparat zur Zeckenprophylaxe zu behandeln.

Bedingt durch diese unterschiedlichen Haltungs- und Lebensbedingungen existiert keine allgemeingültige Strategie zum Schutz der Katzen vor Zecken. Es ist sinnvoll, wenn Katzenhalter im Beratungsgespräch in der Tierarztpraxis die für das eigene Haustier beste Zeckenschutz-Strategie erfragen.

Bei Urlaubsplanung an Zecken- und Parasitenschutz für die Katze denken

Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Wenn Sie eine Reise in südliche Länder planen und ihre Katze mitnehmen wollen, ist es wichtig, sich beim nächsten Tierarzt-Termin über Gesundheitsrisiken für die Katze (inklusive des Themas Zecken) zu informieren. Ihr Arzt kann Sie kompetent beraten, welche Maßnahmen zur Abwehr von Zecken, Mücken, Würmern oder ob bestimmte Impfungen für ihre Katze an Ihrem Urlaubsort sinnvoll sind.

Zeckenschutzmittel für Katzen: geringere Auswahl als für Hunde

Wichtige Info für Katzenhalter: Die Auswahl an Zeckenschutz- und abwehrmitteln für Katzen ist kleiner als die für Hunde. Der Grund: Katzen vertragen bestimmte Wirkstoffe nicht, die für Hunde zur Zeckenabwehr zugelassen sind; das sollten speziell Tierhalter beachten, die sowohl Hunde als auch Katzen halten – ein bei Hunden eingesetztes Mittel kann für Katzen gesundheitsschädlich sein.

Wirksame Zeckenmittel sollen Zecken von der Katze fernhalten oder diese abtöten, wenn sie bereits gestochen haben. Manche der derzeit auf dem Markt befindlichen Präparate können Katzenbesitzer frei in Drogerien oder im zoologischen Fachhandel kaufen, für andere Mittel braucht man eine Verschreibung durch den Tierarzt. Fachgerecht und seriös berät Sie ihr Tierarzt zur Wahl eines geeigneten Zeckenmittels.

Zeckenschutz ist wichtig für eine gesunde Katze

Der Schutz vor Zecken ist laut Veterinärexperten ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung von Katzen.2 Dabei lassen sich auch mehrere Parasiten mit einer Klappe schlagen, da es Präparate zur Zecken-Prophylaxe gibt, die gleichzeitig gegen andere äußere und innere Parasiten wie Flöhe oder Würmer schützen. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Tierarzt und lassen Sie sich beraten, welche Gesundheitsstrategie für die eigene Katze am geeignetsten ist. Je nachdem, ob ihre Katze Freigänger oder Hauskatze ist, müssen das Mittel der Wahl und die Häufigkeit der Anwendung individuell auf die Lebensbedingungen einer jeder Katze abgestimmt werden.

Zeckenschutzmittel für Katzen werden äußerlich angewendet

Es gibt äußerlich aufzutragende Präparate, die Wirkstoffe enthalten, die entweder Zecken daran hindern, überhaupt zuzustechen, oder – sollte sich die Zecke bereits festgesogen haben – diese abtöten, bevor sie ihre Erreger-Fracht auf die Katze übertragen kann. Man spricht von so genannten

Spot-on-Präparaten, die im Nacken der Katze aufgetropft werden und sich danach auf der Haut über den ganzen Körper der Katze verteilen.

Bei Spot-on-Anwendungen unterscheidet man sog. Kontaktparasitika, die in die Zecke eindringen, sobald diese sich auf dem Katzenkörper befindet, und die Zecke abtöten, von Repellents, die Zecken von vorherein vom Kontakt mit der Katze fernhalten. Im Gegensatz zu Spot-ons werden Sprays auf dem gesamten Fell der Katze versprüht. Die Wirkung sowohl von Sprays als auch von Spot-ons hält etwa einen Monat an;  danach müssen diese Zeckenabwehr-Mittel erneut aufgetragen werden.

Zeckenhalsbänder für Katzen haben im Vergleich zu Halsbändern für Hunde eine Besonderheit: das Band besitzt perforierte Sollriss-Stellen, an denen das Band reißt, sollte sich die Katze an engen Stellen an hervorstehenden Strukturen wie z.B. Haken oder Äste verhaken – ein Risiko, dass vor allem bei Freigängerkatzen besteht. Damit wird verhindert, dass sich eine Katze mit dem Band stranguliert. Ansonsten funktionieren die Halsbänder für Katzen nach dem gleichen Prinzip wie bei Hunden: die Tiere tragen die Halsbänder permanent; dabei werden von den Halsbändern Anti-Zecken-Wirkstoffe bis zu einige Monate lang an das Katzenfell abgeben.

Informationen zu alternativen Zeckenschutzmitteln für Katzen wie z.B. Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder Bernsteinketten finden Sie auch auf den Unterseiten Zeckenschutz für Hunde  und Hausmittel.

Quellen

  1. Robert Koch-Institut /  Epdemiologisches Bulletin Nr14 / April 2012: „Seroprävalenz der Lyme-Borreliose bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland“  http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2012/Ausgaben/14_12.pdf?__blob=publicationFile
  2. ESCCAP-Empfehlung Nr. 3 (April 2009; dt. Adaptation): Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen

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