Zecken im März/April

Der Monat März markiert den Beginn des Frühlings. Die Tage sind schon wieder länger, die Temperaturen zumindest tagsüber oft mild und angenehm. Die Pflanzenwelt reagiert sichtbar: Die Knospen werden dicker, immer mehr Blüten gehen auf und die Spitzen der Grashalme ragen höher und höher. Auch die Zecken reagieren auf den Temperaturanstieg und werden nach Monaten der Ruhe allmählich munter.

  • Ab welcher Temperatur ist mit Zecken zu rechnen?
  • Werden alle Zecken im Frühling zur selben Zeit aktiv?
  • Was machen Zecken bei Frosteinbruch?
  • Können die ersten Zecken schon Borrelien und das FSME-Virus übertragen?
  • Was ist mit Schafzecke und Auwaldzecke? Sind sie schon auf Wirtsuche?

Spätestens dann, wenn kein Schnee mehr liegt und die Höchsttemperatur an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Tagen etwa 10°C erreicht, ist mit den ersten aktiven Zecken (Gemeiner HolzbockIxodes ricinus) zu rechnen. Das ist meist im März der Fall, gelegentlich aber auch schon im Februar.

GIF: aktive Zecke auf Grashalm im Frühling

Zuerst aktiv: erwachsene Zecken und Nymphen

Aber nicht alle Stadien der Zecke, die unser Blut begehren, werden schon im März aktiv. Es sind zunächst die erwachsenen Zecken und die Nymphen, die aus ihren Überwinterungsverstecken hervorkommen. Also ausgerechnet jene Stadien, die vor allem als Überträger von Borrelien und des FSME-Virus unangenehm werden – und dies auch schon im Frühjahr! Die Larven folgen erst Ende April oder im Mai.

Allerdings begeben sich nicht alle Nymphen und erwachsenen Zecken zur selben Zeit im Jahr auf Wirtsuche. Einige erscheinen bereits im zeitigen Frühjahr, andere erst im Mai oder Juni. So verteilt sich die Zeckenaktivität je nach Wetterverlauf ungleichmäßig über die gesamte Vegetationsperiode und damit auch die Last für die Wirtstiere, die diese Zecken unfreiwillig ernähren.

Zeckenaktivität – entscheidend ist die Temperatur

Es ist eindeutig die Temperatur, die das Erscheinen der ersten Zecken beeinflusst. Kälteeinbrüche im März und im April sorgen zwar für abrupte Einbrüche der Zeckenaktivität, den Zecken schadet das aber in der Regel nicht. Sie ziehen sich in die Laubstreu zurück, und sobald es wieder wärmer wird, sind sie schnell wieder da. Dann bringen sie sich an den Spitzen der rasch wachsenden Gräser und Stauden (häufig am Wegesrand!) und auf abgestorbenen Gräsern des Vorjahres oder der Laubstreu in Stellung.

Zecken reagieren auch auf Feuchtigkeit. Generell fällt im Frühjahr wenig Regen, daher kann es nach längeren Schönwetterperioden im April schon so trocken sein, dass sich die Zecken vorübergehend zurückziehen. Regnet es dann wieder, verlassen sie allerdings schnell die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Das sind Situationen, in denen die Zeckenaktivität regelrecht explodieren kann.

Für alle, die sich gerne in die Natur begeben, ist jetzt der ideale Moment, um sich auf die kurz bevorstehende Zeckensaison vorzubereiten.

Gemeinsam mit dem Hausarzt ist nun zu überlegen, ob ein FSME-Impfschutz zweckmäßig wäre, weil man sich, sei es zu Hause oder im Urlaub, dort im Grünen aufhält, wo das FSME-Virus vorkommt. Eventuell ist der bestehende Impfschutz aufzufrischen, da die letzte FSME-Impfung schon länger zurückliegt.

Um Zeckenstichen vorzubeugen, ist es vorteilhaft, wenn einige nützliche Utensilien greifbar sind:

Was ist mit anderen Zeckenarten?

Schafzecke (Dermacentor marginatus) und Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sind zurzeit schon sehr aktiv. Hunde – an ihnen sind diese Zecken viel mehr interessiert als an Menschen! – sollten in den betreffenden Gebieten jetzt nach jedem Ausflug ins Grüne gut abgesucht werden bzw. einen Zeckenschutz besitzen. In Gebieten, in denen es öfter zu Zeckenbefall kommt, sollte dem Hund am besten ein Mittel gegen Zecken verabreicht werden.

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