Schutz vor Zecken – aber was hilft wirklich?

Natürlich wäre der beste Schutz vor einer durch Zecken übertragenen Erkrankung, erst gar nicht von einer Zecke gebissen zu werden. In Realität ist dieses simple Prinzip allerdings nur schwer durchzuhalten, denn Zecken sind weit verbreitet und keine Methode schützt Hundert Prozent vor den winzigen Blutsaugern. Worauf es ankommt und welche Maßnahmen den Schutz vor Zecken erhöhen haben wir in diesem Kapitel zusammengestellt.

Der richtige Zeckenschutz: Worauf es ankommt

Der beste Schutz ist, Zeckenbisse zu vermeiden. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:

  • Meiden Sie möglichst den Aufenthalt im hohen Gras oder im Unterholz.
  • Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen. Tipp: Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine.
  • Vereinfachen Sie sich die Suche nach Zecken, indem Sie helle Kleidung tragen. So lassen sich Zecken leichter finden und können entfernt werden, bevor es zum Zeckenbiss kommt.
  • Verwenden Sie insektenabweisende Mittel . Denken Sie dabei auch immer an den Schutz ihres Haustieres. Für Hunde  und Katzen  gibt es wirksame Präparate, die über längere Zeit vor Zecken und anderen Parasiten schützen.
  • Zur Routine nach einem Waldausflug sollte das obligatorische Absuchen nach Zecken dazugehören. Besonders genau sollten Sie bei Kniekehlen, Bauch- und Brustbereich sowie in der Leistengegend sein.
Weibchen eines Gemeinen Holzbocks (Zecke)

Zu Hause angekommen

Zu Hause angekommen, sollten Sie am besten auf hellem, möglichst nicht gemustertem Untergrund Ihre Kleidung ausziehen. Zur Kleidung gehören in diesem Zusammenhang übrigens auch ein mitgeführter Rucksack oder eine Tasche.

Dann ist zunächst der Körper nach Zecken abzusuchen. Noch frei herumlaufende oder bereits festgesaugte Zecken sind umgehend zu entfernen. Fast immer wird es sich um den Gemeinen Holzbock handeln. Es ist wichtig festgesaugte Zecken so bald wie möglich zu entfernen − auf jeden Fall noch am selben Tag. Damit senkt man im Fall des Gemeinen Holzbocks vor allem das drohende Risiko einer Infektion mit Borrelien, die am häufigsten in einheimischen Zecken auftretenden Krankheitserreger (verlinken auf Krankheiten). Sie werden in den ersten 24 Stunden des Zeckenbisses mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit übertragen; danach steigt das Risiko einer Infektion stark an.

Absuchen des Körpers nach Zecken

Ein Partner kann bei der Suche nach Zecken helfen, auch ist ein leicht vergrößernder Handspiegel von Nutzen. In jedem Fall sind gute Lichtverhältnisse vorteilhaft. Zu achten ist nicht nur auf die gut erkennbaren Zeckenweibchen (Männchen stechen sehr selten), sondern vor allem auch auf die deutlich kleineren Nymphen. Letztere treten häufiger auf als Weibchen und können ebenso wie diese Krankheitserreger übertragen.

Grafik: Größe von Zeckenlarven
Grafik: Größe von Nymphen (Zecken)
Grafik: Größendarstellung adulter Zecken

Beim Absuchen des Körpers ist ein systematisches Vorgehen ratsam. Beginnend mit dem Kopf sollten der Haaransatz und – soweit irgend möglich – die gesamte Kopfhaut auf festsitzende Zecken kontrolliert werden. Dann folgen Hals, Arme, Rumpf, die Schamregion und schließlich die Beine bis zu den Füßen.

Wohin sticht die Zecke?

Besonderes Augenmerk sollte auf solche Stellen gelegt werden, an denen die Zecken durch Hautfalten oder durch eng anliegende Kleidung geschützt waren, z.B. Achselhöhlen, Hüften (eng anliegende Hosen), Bauchnabel, gesamter Bereich zwischen den Beinen, Kniekehlen und Füße. Auch am Handgelenk, z.B. unter dem Uhrarmband, stechen Zecken mitunter ein. Bei Erwachsenen stechen Zecken überwiegend (aber nicht nur) in Bein- und Hüfthöhe ein, bei Kindern häufiger in Brusthöhe und vor allem am Kopf, Nacken sowie Haaransatz.

Grafik: Wohin stecken Zecken den Menschen?

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