Grundsätzlich schützt Kleidung nicht vor Zeckenbissen! Zecken können sich sowohl an rauen als auch an glatten Oberflächen und somit an allen textilen Materialien festhalten. Sind sie einmal auf der Kleidung, laufen sie dort so lange umher, bis sie eine offene Hautfläche gefunden haben, von der aus sie in aller Regel leicht unter den Stoff gelangen. Geschlossene Kleidung kann aber durchaus helfen, Zeit zu gewinnen. Denn es dauert dann einfach länger, bis die Blutsauger eine geeignete Einstichstelle auf der Haut gefunden haben.
Schützt Kleidung vor Zeckenbissen?
Geschlossene Kleidung
Da Zecken nicht höher als 1,50 Meter klettern, klammern sie sich mit Vorliebe an den Hosenbeinen fest. Daher ist es sinnvoll, lange Hosenbeine in die Socken zu stecken. Das sieht zwar nicht modisch aus, verhindert aber, dass die Zecke gleich am Fußgelenk unter dem Hosenbein unbemerkt hochkriecht. Ist sie gezwungen, außen am Hosenbein hochzukrabbeln, hat man eher die Gelegenheit, sie zu entdecken und rechtzeitig zu entfernen. Sind dann Hemd oder T-Shirt in die Hose gesteckt und hängen nicht locker darüber, muss die Zecke auch dort noch außen an der Kleidung bleiben. Lange Ärmel tun ein Übriges.
Zeckengefahr minimieren mit dem richtigen Outfit
Zu diesem Outfit gehört selbstverständlich geschlossenes Schuhwerk. Insbesondere bietet das Tragen von Gummistiefeln – über den langen Hosenbeinen – einen guten Schutz, indem sie Zecken den Zugang zur Haut erschweren.
Hat man sich für kurze Hosen entschieden, sollte man häufig mal einen Blick auf die Beine werfen und nach umherlaufenden Zecken Ausschau halten. Das Tragen von Röcken oder Kleidern ist problematisch, bietet es Zecken doch die Möglichkeit, unter der Kleidung verborgen nach einer geeigneten Einstichstelle zu suchen.
Schützt helle Kleidung besser vor Zeckenbissen?
Helle, einfarbige Kleidung ist nur deshalb besser geeignet, weil man die Parasiten darauf leichter entdecken kann. Auf hellem Untergrund ist der Gemeine Holzbock einfacher zu erkennen als auf dunklem und kann so entfernt werden, bevor es überhaupt zum Zeckenbiss kommt.
Gibt es spezielle Zeckenschutzkleidung?
Es gibt Kleidung, die mit einem Biozid, meist Permethrin, behandelt wurde. Es handelt sich in der Regel um Berufskleidung, z.B. für Förster und Waldarbeiter, bzw. um Uniformen für Soldaten. Das Insektizid ist mit einem speziellen Verfahren an die Faser gebunden, sodass es auch nach mehreren Waschgängen in der Maschine noch wirksam bleibt. Zecken, die sich auf solch einem Stoff aufhalten, werden nach einer gewissen Zeit (Sekunden bis Minuten) durch die Wirkung des Permethrins abgeschreckt und lassen sich fallen.
Was tun nach Aufenthalt in der Natur?
Bei Verlassen der Natur:
- Kleidung und offene Hautpartien nach Zecken absuchen
- gefundene Zecken absammeln und entsorgen
Zu Hause (noch am selben Tag):
- den gesamten Körper gründlich nach Zecken absuchen
- herumlaufende und festgesaugte Zecken entfernen und entsorgen
- Kleidung sicher lagern
Direkt nach Aufenthalt in der Natur
Zecken, die sich erfolgreich an einem Wirt haben abstreifen lassen, stechen in der Regel nicht sofort, sondern laufen zunächst auf der Kleidung und später auch auf der Haut umher, bis sie eine geeignete Stelle zum Einstechen gefunden haben. Es ist daher angeraten, direkt nach dem Aufenthalt im Grünen die Kleidung noch einmal gründlich abzusuchen und ggf. gefundene Zecken zu entsorgen.
Zecken in der Kleidung
Nach Aufenthalt in einem Zeckengebiet ist es durchaus möglich, dass sich noch lebende Zecken auf oder in der Kleidung befinden. Sie stellen ein potenzielles Risiko dar – auch für Mitbewohner.
Die kleinen Blutsauger können in der Kleidung mehrere Tage am Leben bleiben, vor allem, wenn sie feucht ist. Man sollte die Kleidung daher nach Möglichkeit so lagern, dass Mitbewohner nicht damit in Kontakt kommen (diese rechnen ja in der Regel nicht mit Zecken). Bedenken Sie, dass die Parasiten durchaus ein paar Meter weit laufen können. Deshalb sollte die Kleidung nach Besuch eines Zeckengebietes keinesfalls im Schlafraum abgelegt werden. Es gibt tatsächlich Fälle, bei denen jemand, der seit Tagen nicht mehr in einem Zeckengebiet war, im Schlaf von einer Zecke befallen wurde!
Wäsche waschen bei 60°C tötet Zecken sicher ab!
Um Zecken in der Kleidung sicher abzutöten, muss die Wäsche bei mindestens 60°C gewaschen werden. Bei dieser Temperatur werden die Zecken sicher abgetötet. Bei 40°C oder weniger überleben Zecken dagegen die Waschmaschine häufig. Die Behandlung in einem Trockner ist ebenfalls eine sichere Methode, vorausgesetzt, die Wäsche wird auf mindestens 60°C erhitzt, was bei den gängigen Trocknertypen jedoch meist gegeben ist.
Muss die Wäsche bis zum nächsten Waschen erst eine Weile zwischengelagert werden, sollte man sie in einem dichten Plastiksack sicher verstauen, am besten warm auf der Heizung oder in der Sonne. Zecken beißen sich nicht durch Kunststofffolien hindurch, sie finden jedoch jede kleine Lücke, wenn der Plastiksack undicht ist. Alternativ kann die Wäsche auch in einem separaten Raum gelagert werden, wenn er nicht kühl und feucht ist. Stehen all diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung, dann empfiehlt es sich, die Wäsche zumindest in der Bade- oder Duschwanne abzulegen. Eventuell vorhandene Zecken, die von dort abwandern, können auf dem meist hellen Untergrund leichter entdeckt und dann entfernt werden.
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