Zeckenkarten verschiedener Hersteller sind in Apotheken, Drogerien oder im Online-Handel erhältlich. Wie man eine Zecke mit einer Zeckenkarte entfernt und für welche Gelegenheiten Zeckenkarten am besten geeignet sind, erklärt Zecken-Radar.
Zecken entfernen mit einer Zeckenkarte
Wie sieht eine Zeckenkarte aus?
Die meisten Zeckenkarten sind aus Kunststoff hergestellt und ähneln EC- oder den weit verbreiteten Kundenkarten. Eine Zeckenkarte ist rechteckig und hat an den Breitseiten einen oder mehrere V-förmige Spalten unterschiedlicher Größe, mit dem sich eine in der Haut festgesogene Zecke behutsam packen und herausziehen lässt. Die unterschiedlich großen Spalten dienen dazu, verschieden große Zeckenstadien (Larve, Nymphe und erwachsenes Tier) sicher fixieren und herausziehen zu können. Ausgewachsene Zecken können, wenn sie noch kein Blut aufgesogen haben, mehrere Millimeter groß werden. Nymphen und Larven, also die Zeckenstadien vor der ausgewachsenen Zecke, können ca. einen Millimeter klein sein. Die Größe der Parasiten variiert außerdem durch die unterschiedliche Zeitspanne, über die sich eine Zecke nach dem Stich mit Blut vollsaugen konnte.
Wie man eine Zeckenkarte anwendet – ein Werkzeug zum Herausziehen
Wie auch bei anderen Werkzeugen zur Zeckenentfernung, ist es bei der Anwendung von Zeckenkarten wichtig, die saugende Zecke so hautnah wie möglich zu packen und kontrolliert, nicht ruckartig, mit einer schiebenden Bewegung herauszuziehen. Um eine Zecke zu entfernen, schiebt man den Kartenspalt flach auf der Haut an die Zecke heran, packt das Tier vorsichtig mit dem Kartenspalt und zieht die Karte dann in einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung schiebend nach oben von der Haut weg (siehe Animation auf dieser Seite).
Vor- und Nachteile der Zeckenentfernung mit einer Zeckenkarte
Ein Vorteil einer Zeckenkarte ist, dass sie sich aufgrund ihrer Kartenform bequem im Geldbeutel oder der Jackentasche verstauen lässt und immer schnell zur Hand ist. In einem Vergleich verschiedener Zeckenentfernungsgeräte schnitten Zeckenkarten gegenüber eher zum Herausdrehen von Zecken geeigneten Werkzeugen wie Zeckenzangen (interner Link „Zeckenzange“) und Zeckenpinzetten (interner Link „Zeckenpinzette“) etwas schlechter ab. Forscher der Universität Wien untersuchten dabei Entfernungsergebnis, Bedienungsaufwand und Anwenderfreundlichkeit der Zeckenentfernungsgeräte.¹ Besonders sehr kleine Zeckenstadien (Larve, Nymphe) lassen sich mit einer Karte mitunter schwer entfernen. Laien müssen außerdem selbst entscheiden, welche Spalt-Größe der Zeckenkarte zu der in der Haut festgesogenen Zecke passt.
Am leichtesten konnten die Testpersonen in besagter Untersuchung Zecken entfernen, die schon länger Blut gesogen hatten und dementsprechend größer waren. Die Folge: mit der Zeckenkarte ließen sich diese Zecken leicht fassen und aus der Haut herausziehen. Zeckenkarten eignen sich außerdem besser zur Entfernung von Zecken, die sich an gut zugänglichen Hautpartien festgesogen haben, sodass ein Zeckenkarten-Anwender die Karte gut flach an die Zecke heranschieben kann – was naturgemäß auf eher „gerundeten“ Hautpartien wie z.B. in der Achselhöhle schlechter funktioniert.
Beispiele für Zeckenkarten bei Amazon:
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Video: Zecken entfernen? So geht´s!
Zeckenentfernung im Teamwork – oder gehen Sie zu einem Arzt
Sitzt die Zecke an einer schwer zugänglichen Körperpartie, wie dem Rücken oder dem Kopf, hilft Teamwork bei der Entfernung der Zecke. Familienmitglieder oder Freunde können eine Zeckenkarte leicht anwenden. Normalerweise ist eine gesogene Zecke kein Grund für einen Arztbesuch. Wer sich aber sehr unsicher dabei fühlt, eine Zecke selbst zu entfernen, sollte zeitnah einen Arzt aufsuchen, der den blutsaugenden Parasiten fachmännisch entfernen kann. Denn eines ist sicher: Die Zecke muss raus!
Quellen
- K. Robisch, 2010: Tick Removal – Vergleich von fünf verschiedenen Zeckenentfernungsgeräten.
- R. De Boer and A.E.J.M. van den Bogaard, 1993: Removal of Attached Nymphs and Adults of Ixodes Ricinus, J. Med. Entomol. 1993; 30; 748-752.
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