Zecken entfernen beim Hund – so geht’s richtig

Schnüffeln im hohen Gras, Bein heben am Wegesrand, Apportieren in Wald und Wiese – Hunde sind überall dort aktiv, wo sich auch Zecken gerne aufhalten. Kein Wunder, dass Hundebesitzer oft das Gefühl haben, ganze Heerscharen von Zecken aus dem Fell ihres Vierbeiners zu  klauben. Damit Ihnen die Freude am Draußen sein mit Ihrem Hund nicht vergeht, sollten Sie in punkto Zeckenschutz einige Tipps beachten.

Den Hund nach Zecken absuchen

Der wichtigste Tipp beim Zecken entfernen betrifft Hunde und Menschen gleichermaßen: Schnelligkeit siegt! Auch wenn es lästig ist, gilt daher: Suchen Sie Ihren Hund nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich ab. Im besten Fall entdecken Sie umherkrabbelnde Zecken, noch bevor sie zugestochen haben. Damit schützen Sie nicht nur Ihren Vierbeiner, sondern auch sich selbst. Denn eine Zecke, die im Hundefell umherkrabbelt, kann auch auf den Hundehalter übergehen. Bei Zecken, die sich bereits festgesogen haben, ist das eher nicht der Fall. Diese sind bestrebt, ihre Blutmalzeit auf dem aktuellen Wirt fortzusetzen.

Zecken beim Hund schnell entfernen

Bei hellen Hunden ist die Zeckensuche zugegebenermaßen einfacher als bei dunklen, bei kurzhaarigen einfacher als bei langhaarigen. Aber egal ob gelber Labrador oder schwarzer Border Collie: Schnelles Entfernen ist der beste Schutz, wenn es um die Übertragung möglicher Krankheitserreger auf den Hund geht. Der Grund liegt auf der Hand: Je länger eine Zecke saugt, desto eher können Krankheitserreger aus der Zecke in den Körper des Hundes übergehen. Borrelien leben beispielsweise im Darm der Zecke und wandern erst nach etwa 24 Stunden in den Wirt. Wer Zecken beim Hund früh entdeckt und entfernt, reduziert das Risiko erheblich. Mit Ausnahme der FSME gilt diese Regel für die meisten von Zecken übertragenen Krankheiten.

Wo findet man Zecken beim Hund? 

Das dichte Hundefell ist für Zecken kein Hindernis. Es sorgt aber dafür, dass Zecken beim Hund gern an Ort und Stelle zustechen, ohne lange nach einer geeigneten Stelle zu suchen. Die Zecke ist also meist dort zu finden, wo sie vom Hund abgestreift wurde. Oft ist das an Kopf, Nacken oder Brust.¹ Hier lohnt es sich daher, besonders gut nachzuschauen.

Zecken trotz Repellent?

Repellents zum Zeckenschutz sind eine wichtige und sinnvolle Maßnahme. Sie ersetzen aber nicht das gründliche Absuchen. Denn: Kein Repellent ist hundertprozentig wirksam. Zudem wirken die Mittel immer nur eine gewisse Zeit. Danach lässt der Schutz nach.

Zecken beim Hund richtig entfernen

Für die Zeckenentfernung beim Hund gibt es verschiedene Hilfsmittel – genau wie beim Menschen. Vieles ist dabei Geschmackssache. Letztlich können Sie ausprobieren, welches Hilfsmittel sich am besten bewährt. Unser Tipp: Eine spitze Pinzette ist gut geeignet, weil aufgrund der präzisen Handhabung damit möglichst wenig Fell ausgerissen wird.

Auch die Zecke selbst lässt sich mit einer spitzen Pinzette gut greifen und meist vollständig entfernen. Mit Pinzetten werden Zecken normalerweise herausgezogen. Zeckenzangen wiederum sind oft so konzipiert, dass man den Blutsauger damit herausdreht. Beide Methoden führen zum Erfolg. Wenn dennoch Teile des Blutsaugers in der Haut stecken bleiben, ist das meist kein Problem. Die Haut stößt die Fremdkörper in der Regel von selbst ab.

Was sonst noch hilft

Bevor es zur Sache geht stellen Sie sicher, dass der Hund stillhält und die Prozedur ohne Panik über sich ergehen lässt. Das gelingt am besten, wenn Sie selbst ruhig bleiben und hektische Bewegungen vermeiden. Falls nötig, rufen Sie eine zweite Person zur Hilfe, die den Hund festhält und beruhigt. Wenn er es geschafft hat, hat er sich ein Lob oder eine kleine Belohnung verdient.

Quelle

1. Duscher et al.: Seasonal and spatial distribution of ixodid tick species feeding on naturally infested dogs from Eastern Austria and the influence of acaricides/repellents on these parameters. Parasites & Vectors 2013 6:76

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