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Das Robert Koch-Institut (RKI) deklariert drei weitere Landkreise als Gebiete mit erhöhter FSME-Gefahr. Damit besteht aktuell in 183 Stadt- bzw. Landkreisen ein erhöhtes Risiko, sich nach einem Zeckenstich mit FSME-Viren zu infizieren. Als neue FSME-Risikogebiete eingestuft wurden der Stadtkreis Augsburg in Bayern, der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg (das fünfte Risikogebiet in dem Bundesland) und der Landkreis Celle in Niedersachsen (das zweite Risikogebiet nach dem Emsland).

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Nur Hamburg ohne FSME-Fälle

Auch wenn es in den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie den drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen bisher keine FSME-Risikogebiete gibt, ist die Gefahr, die von Zecken ausgeht, auch hier nicht zu unterschätzen. Laut Zecken-Experten Dr. Olaf Kahl hat dies zwei Gründe: „Zum einen gibt es auch außerhalb der vom RKI deklarierten Risikogebiete immer wieder einzelne FSME-Fälle. Diese machen ca. drei Prozent aller gemeldeten Fälle aus. Zum anderen sind Zecken nicht nur Überträger des FSME-Virus. So besteht in ganz Deutschland das Risiko einer Infektion mit Erregern der Lyme-Borreliose“. Im Gegensatz zur FSME gibt es gegen die Lyme-Borreliose keine wirksame Impfung, aber die Möglichkeit einer Therapie mit Antibiotika. Nach jedem Aufenthalt in klassischen Lebensräumen der Zecke (z.B. lichte Wälder, Waldränder, Flächen mit hohem Gras, Gärten und Parks) sollte das gründliche Absuchen des gesamten Körpers deshalb zur Routine gehören.

Zweithöchste Erkrankungszahl nach FSME-Rekordjahr

Nach dem FSME-Rekordjahr 2020 mit 718 Erkrankungsfällen, wurden dem RKI im zurückliegenden Jahr 2024 insgesamt 686 FSME-Fälle gemeldet. Dies entspricht der zweithöchsten Erkrankungszahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001.

Die Mehrzahl (98 Prozent) der 2024 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, d.h. die Grundimmunisierung war unvollständig oder die notwendigen Auffrischimpfungen fehlten. Deshalb rät die Ständige Impfkommission am RKI allen Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten und mit Zecken in Kontakt kommen könnten, sich gegen FSME impfen zu lassen.

Schwere Krankheitsverläufe sind häufig

Bei 59 Prozent der 2024 übermittelten Fälle äußerte sich das klinische Bild der Erkrankung als Meningitis (Hirnhautentzündung), Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder Myelitis (Rückenmarksentzündung). Die Gefahr einer schweren FSME-Erkrankung mit Folge- bzw. Langzeitschäden steigt ab dem Alter von 40 Jahren deutlich an und ist insgesamt höher bei männlichen als bei weiblichen Personen.

 

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 9|2025 vom 27. Februar 2025