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Zecken können weder fliegen noch springen. Sie laufen entweder aktiv auf einen Wirt zu oder warten über Tage und Wochen an einer exponierten Stelle, bis ein Tier oder ein Mensch an ihnen vorbeistreift. Dann sind sie in der Lage, sich blitzschnell am Wirt festzuhalten und auf ihn überzuwechseln. Entgegen einem alten Ammenmärchen klettern sie jedoch nicht auf Bäume, um sich von so hoch oben auf einen möglichen Wirt fallen zu lassen. Die früher oft beschworene Wollmütze ist also weder Schutz gegen noch Landeplatz für sich in die Tiefe stürzende Zecken.

Der Gemeine Holzbock wartet meist auf der bodennahen Vegetation (Gräser, krautige Pflanzen, niedriges Gebüsch), auf Totholz (umherliegende Äste, Baumstämme, Baumstümpfe) oder in und auf der Laubstreu auf einen geeigneten Wirt. Dabei hält sich die Zecke häufig in einer Höhe von 0 bis 60 cm über dem Boden auf, seltener auch in noch größerer Höhe (bis ca. 1,5 m).

Eine Zecke, die es auf die Kleidung oder den Körper eines Menschen geschafft hat, wandert dort zunächst eine Weile umher, bis sie eine geeignete Stichstelle findet. Dieses Verhalten gibt uns die Chance, eine Zecke zu entdecken, bevor sie uns sticht. Sie krabbelt in der Regel zunächst nach oben und sucht eine Stelle, die etwas geschützt ist. Eher selten sticht sie auf völlig freier und offen liegender Haut, wo sie leicht entdeckt und entfernt werden kann. Bevorzugte Stichstellen befinden sich unter der Kleidung oder unter dem Armband der Uhr, aber auch in Hautfalten, im Schambereich, unter den Achseln, im Bauchnabel oder am Kopf unter den Haaren. Bei Kindern sind Hinterkopf und Nacken bevorzugte Stichstellen.

Aus diesen Beobachtungen lassen sich einige Regeln zum eigenen Verhalten, zur Kleidung und zur Verwendung von Zeckenmitteln ableiten, um das Risiko eines Zeckenstichs deutlich zu mindern.