Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet drei neue Stadt-/Landkreise in Deutschland mit erhöhtem Risiko für FSME. Die von Zecken übertragene Nerven-Erkrankung kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Eine FSME-Impfung wird vor allem in den Risiko-Gebieten empfohlen.
In drei neuen Stadt-/Landkreisen in Mitteldeutschland sind Patienten an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt, die sie in der jeweiligen Region erworben haben. Das berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI) anhand der gemeldeten Erkrankungszahlen in 2019. Zu den jährlich bestimmten Risiko-Gebieten für FSME zählen ab diesem Jahr auch zwei Kreise in Sachsen (Stadtkreis Dresden, Landkreis Meißen), sowie ein Kreis in Thüringen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen)1.
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Was ist FSME?
Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine von Zecken übertragene Viruserkrankung, die klinisch zu einer Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems führen kann. Sie ist nicht mit Medikamenten heilbar und kann schwere Folgeschäden wie Lähmung oder anhaltende Kopfschmerzen hervorrufen. Die Bezeichnung „Frühsommer“ ist dabei irreführend, weil Zecken fast das ganze Jahr über aktiv sein können und das FSME-Virus verbreiten können.
Wo liegen FSME-Risikogebiete in Deutschland?
2020 gelten in Deutschland 164 Land- bzw. Stadtkreise als FSME-Risiko-Gebiete. Das entspricht mehr als 40 Prozent aller deutschen Stadt- und Landkreise. Die meisten davon liegen in Baden-Württemberg und Bayern, wo letztes Jahr 83 Prozent der über 400 FSME-Erkrankungen gemeldet wurden. Außerdem betroffen sind einzelne Gebiete in Thüringen, Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Als Risiko-Gebiet gilt eine Region, wenn in einem Zeitraum von 5 Jahren mehr als 5 FSME-Fälle pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Gezählt werden nur Erkrankungen, die auf einen Zeckenstich im jeweiligen Land- oder Stadtkreis zurückzuführen sind (sogenannte autochthone Fälle im Gegensatz zu importierten Fällen). Zusätzlich untersuchen Forscher die Zecken selbst auf einen Befall mit FSME-Viren. Dabei zeigt sich, dass bis zu fünf Prozent der Zecken in Risiko-Gebieten das FSME-Virus in sich tragen2.
Wie können Sie sich schützen?
Das RKI empfiehlt vor allem Menschen eine Impfung gegen FSME, die in einem Risiko-Gebiet leben oder sich dort langfristig aufhalten. FSME-Viren können aber nicht nur in Risiko-Gebieten übertragen werden, sondern überall dort, wo in Deutschland infizierte Zecken vorkommen. Vor allem, wer sich oft in der Natur aufhält, sollte daher generell über eine Impfung nachdenken. Krankenkassen übernehmen dafür im Regelfall die Kosten. Für einen andauernden Schutz sind Auffrischungen alle drei bis fünf Jahre nötig. Zusätzlich kann das Risiko eines Zeckenstichs durch lange Kleidung, konsequentes Absuchen nach Aufenthalten in der Natur oder zeckenabweisende Mittel verringert werden.
1 Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin vom 20. Februar 2020/Nr. 8. Letzter Zugriff: 17.03.2020.
2 Robert Koch-Institut: FSME FAQ. Letzter Zugriff: 17.03.2020
Die Karte zeigt die aktuellen Risiko-Gebiete für FSME durch Zecken. Die Daten stammen aus dem Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch Instituts für 2019. Die drei neu dazugekommenen Gebiete sind dunkelrot markiert.